Jan Schibli ist
neuer WFU-Präsident

Wirtschaftsforum Uster (WFU) – Rückblick ord. Generalversammlung 2019


Am Dienstag, 21. Mai 2019, lud das Wirtschaftsforum Uster (WFU) zur ordentlichen Generalversammlung in den Neubau des Bildungszentrums Uster. Dabei wählten die Mitglieder einen neuen Präsidenten: Elektro-Unternehmer Jan Schibli übernimmt das Amt von Ursula Mengelt.


Unter grossem Applaus der 100 Anwesenden wurde Ursula Mengelt verabschiedet. Sie blickt auf acht Jahre Vorstandstätigkeit – davon fünf als Präsidentin – zurück, in welchen sie sich in diversen Gremien und mittels vom WFU initiierter Projekte für den Wirtschaftsstandort engagierte. In ihre Amtszeit fallen die Umsetzung des Zentrumsmanagementprojekts «Herzkern», bei welchem das WFU den Businessplan schrieb. Weiter hatte Mengelt als Kopf des Pro-Komitees grossen Anteil daran, dass 2016 die Abstimmung über die Weiterentwicklung des Zeughausareals an der Urne gewonnen wurde. Ihrer Überzeugung entsprechend, dass gute städtebauliche Entwicklung nur im Miteinander gelingt, entwickelte sich das WFU unter Ursula Mengelt als Dialog- und Netzwerkpartner weiter. Sie nahm Einsitz in die Standortförderungskommission der Stadt Uster und vertrat dort die Anliegen der Wirtschaft. Eine Herzensangelegenheit ist für sie die Aufwertung des Kern Nord. Es gelang ihr, alle wichtigen Akteure an einem Tisch zu vereinen und tragfähige Lösungen zu er-arbeiten. Mit welcher Vehemenz und Überzeugungskraft sie sich für die Anliegen der Wirtschaft einsetzt, ist beeindruckend. «Wir werden Ursula Mengelt, ihre klare Haltung, ihre wirtschaftliche Weitsicht, ihr Gespür für Menschen, ihr Engagement im Vorstand vermissen», liess sich Patrick Borer stellvertretend für den WFU-Vorstand zitieren.


Neuer Präsident: Jan Schibli

Einstimmig wurde Jan Schibli zum neuen Präsidenten des Wirtschaftsforum Uster gewählt. Seit 2018 im Vorstand konnte er in die präsidialen Geschäfte bereits Einblick erhalten. Jan Schibli ist Inhaber und Geschäftsführer der Schibli Gruppe, die an 16 Standorten in der Schweiz und Deutschland rund 500 Mitarbeitende beschäftigt. Ursula Mengelt freute sich dann auch, «einen ausgewiesenen Unternehmer» für dieses Amt gewinnen zu können. Schibli ist in Uster wohnhaft und hat drei Kinder.


Neues Vorstandsmitglied: Gabriela Battaglia

Das lokale Engagement liege ihr am Herzen, sagte Gabriela Battaglia, bevor sie die Versammlung einstimmig in den Vorstand des WFU wählte. Die in Wermatswil wohnhafte Unternehmerin leitet seit 2017 die Mobiliar Generalagentur Uster. Sie komplettiert den neunköpfigen WFU-Vorstand, der sich wie folgt zusammensetzt: Jan Schibli, Patrick Borer, Otto Schlosser, Marcel Rieder, Patrick Michelberger, Gian Ryffel, Gianluca Di Modica, Richard Sägesser und Gabriela Battaglia.


Im Anschluss an die GV lud die SV Group als Betreiberin der Mensa im Bildungszentrum zum Apéro riche ein. GL-Mitglied Yvonne Wicki, selbst in Uster wohnhaft, richtete ein Grusswort an die Versammlung. Das Restaurant im Bildungszentrum sei auch der Öffentlichkeit zugänglich, betonte sie.

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Erfolg gegen
alle Widerstände

19.03.2018  –  37. WFU TOP ANLASS

Kultur als Motor für eine nachhaltige Entwicklung

Der preisgekrönte Theaterintendant Giovanni Netzer folgte der Einladung des WFU

Der Marketingprofi in den Reihen der rund 300 Zuschauer am 38. WFU-Top-Anlass vom 19. März 2019 im Stadthofsaal dürfte grosse Freude am Referenten gehabt haben: Giovanni Netzer beherrscht das Storytelling wie kein anderer. Er weiss das Publikum zu packen, zu fesseln, man klebt ihm förmlich an den Lippen. Die Anwesenden wollten aus dem Referat des Theologen Erfolgsrezepte ergründen. Doch sie bekamen viel mehr als das.


Orte fernab der Ballungszentren, von denen es in den Bündner Bergen so einige gibt, hätten dank der Alpenpässe mehr Generäle und Kaiser gesehen als Zürich, behauptete Netzer. In diesen Dörfern seien deshalb Geschichten vorhanden, die sich der in Savognin aufgewachsene Bündner mit seiner Kulturinstitution Origen zu eigen macht. Die Landschaft als Bühne. Die Geschichte als Verstärker. Origen arbeitet mit der Kraft der Orte, der Räume, dies verdeutlichten die vielen Bilder, die der preisgekrönte Theaterintendant für die Anwesenden bereithielt. Stellen Sie sich vor, Sie sitzen abends in einem offenen Zugwaggon und fahren durch die engen Tunnels der Rhätischen Bahn, wo Sie einem musikalischen Hörspiel lauschen. Die Atmosphäre ist nicht vergleichbar mit derjenigen in einem Theatersaal irgendwo in der Grossstadt. Nebelmaschinen weichen echtem Nebel, Scheinwerfer der Abenddämmerung. Das «Vertrauen auf Räume» sei zum Sinnbild des Festivals geworden, und Räume forderten eine ganz andere Bühnensprache – eine gewünschte Herausforderung für die Künstler, die ansonsten darauf programmiert sind, auf klassischen Theaterbühnen mit rotem Vorhang zu reproduzieren.


Kultur und die wirtschaftlichen Aspekte

Bekannter «Leuchtturm» von Origen ist das Theaterhaus auf der Julierpasshöhe. Dem Origen-Turm auf 2300 m ü.M. sei der Turm von Babylon Vorbild gewesen. Babylon, ein Ort des Zusammentreffens vieler Kulturen. «Genau wie auf dem Julier», warf Netzer ein. Einst empfing Bundesrat Berset ausländische Staatsoberhäupter im Turm auf dem Julierpass. Gäbe es Origen nicht, hätte der Empfang wohl in Bern stattgefunden. Und so lassen sich auch die wirtschaftlichen Aspekten Netzers Wirken ablesen: Vermarktung der Region, Gebäudeleerstände nutzen, demographischem Wandel entgegenwirken, Menschen im Dorf einbinden, z.B. um Kostüme herzustellen, Künstler von Weltformat in die Schweiz bringen. Giovanni Netzers Referat verkam nicht zu einer «Anleitung zum Erfolg» im klassischen Sinne, wo das Aneinanderreihen von Erfolgsrezepten einem BWL-Buch entstammen könnte. Die Komponenten, die zum Erfolg führen, konnte sich jeder Zuhörer für sich selber herauspicken. Auf die Frage eines Zuhörers ging er dann doch noch konkret auf ein Erfolgsrezept ein: Man solle sich Zeit geben, mindestens drei Jahre, und nicht beim ersten Widerstand aufgeben.

Autor: Patrick Borer

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Entzauberung
von Roboter-Mythen

18.09.2018  –  37. WFU TOP ANLASS

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ZO-Artikel

Stadtzentrum
Im «Laufschritt» Usters Fortschritt entdeckt

Unter dem Titel «Stadtentwicklung im Laufschritt» lud das Wirtschaftsforum Uster (WFU) am 14. August 2018 zum 16. WFU Inside Anlass. Der Marsch durchs Stadtzentrum unter der Führung von Stadtplaner Patrick Neuhaus brachte die WFU-Mitglieder auf den aktuellen Stand der Zentrumsplanung.


Mit der im April 2012 veröffentlichten Projektstudie mit dem Titel «Ein attraktives Zentrum für Uster» sorgte das Wirtschaftsforum Uster (WFU) für Aufsehen. Noch heute wird von Verantwortlichen im Zusammenhang mit der Zentrumsentwicklung auf Erkenntnisse dieser Arbeit verwiesen. Mit Konzeptpapieren zur Standortförderung und zur Belebung des Zentrums hat das WFU Vorschläge zu Handen des Stadtrats überreicht. Dieser verabschiedete im Jahr 2012 einen Antrag an den Gemeinderat, der ein städtebauliches Entwicklungskonzept für das Stadtzentrum vorsah. Seither hat sich in Usters Mitte einiges getan: Die Stadt konnte, nachdem das Volk sein Einverständnis dafür gegeben hatte, die Hälfte des Zeughausareals käuflich erwerben. Das WFU hatte im Abstimmungskampf vor zwei Jahren das Pro-Komitee angeführt. Das Zeughausareal soll Usters neues Kulturzentrum werden – ein «Leuchtturm» mit Strahlkraft über die Stadt hinaus. Über einen privaten Gestaltungsplan für das «Gerichtsplatz-Areal» dürfte der Gemeinderat noch in diesem Jahr befinden. Die markanteste Entwicklung fand jedoch im Kern Süd statt, wo die Metzgerei Hotz, AXA und SISKA Immobilien («Illuster» und «Uschter77») hohe Bauten realisierten. «Die sechs Gebäude mit ihren eleganten Fassaden umgeben einen grosszügigen Stadtplatz, auf dem man unter Bäumen verweilen, einen Kaffee trinken und sich austauschen kann – ein urbanes Lebensgefühl fast wie in Italien und doch mitten in Uster», so preisen ihn die Vermieter im Internet an. Dieses «urbane Lebensgefühl» fehlt noch, zumal die Aussenraumgestaltung nicht abgeschlossen ist und viele Wohnungen nicht bezogen sind. Als die WFU-Mitglieder am 14. August 2018 auf eben diesem «Stadtplatz» den Worten des Ustermer Stadtplaners Patrick Neuhaus lauschten, sprach dieser von «Uster Downtown». Auch er erhofft sich wohl insgeheim eine «wertigere» Entwicklung, als sie im Kern Nord vorzufinden ist (unglücklich geratene Erdgeschossnutzungen, unattraktive Aussenraumgestaltung). Der Kern Nord sei «nicht der Benchmark», verspricht Neuhaus den Zuhörern, die sich mittlerweile unter Regenschirmen in Sicherheit brachten.

 

Zeughaus- und Gerichtsareal: «Leuchtturm» und «Hoffnungsträger»

Die Führung durch das Stadtzentrum begann im Zeughausareal, wo WFU-Präsidentin Ursula Mengelt rund 140 WFU-Mitglieder begrüssen durfte. Patrick Neuhaus erklärte in der Folge, dass die Stadt einen Architekturwettbewerb durchführen werde, dessen Ergebnisse im Sommer 2019 bekannt sein dürften. Weiter ging es zum nächsten «Hoffnungsträger» der Zentrumsentwicklung: Dem Areal rund um das Bezirksgericht. Ein städtischer Platz soll sich hinter dem Bezirksgerichtsgebäude zur Zürichstrasse hin öffnen. Darum herum werden hohe Häuser mit Detailhandel und Gastronomie im Erdgeschoss stehen. Der Kanton will 700 Arbeitsplätze, die er zurzeit in angemieteten Liegenschaften in der Region untergebracht hat, beim Gerichtsgebäude ab 2021 in einem Hochhaus konzentrieren. Die Bauherren sind die Stadt Uster, der Kanton Zürich und die private Firma BSS&M Real Estate AG. Die letztgenannte Firma war in der Person von Reinhard Giger am Anlass vertreten. Und der Ustermer sprach Klartext: Er wisse nicht, ob er sich als privater Investor nochmals auf ein solches Projekt einlassen würde, an welchem die Öffentliche Hand beteiligt sei. Grund für sein Votum sind Vertreter des Kantons, die während der Planung ihre Pläne änderten – statt Wohnungen wollten sie plötzlich Arbeitsplätze errichten. Giger geizte nicht mit Insider-Infos: Man habe die Warenhauskette «Manor» für das Gerichtsareal begeistern wollen, erhielt jedoch eine Absage. Gigers Offenheit kam beim Publikum sehr gut an. An den weiteren Stationen setzte sich Stadtplaner Neuhaus mit der Frage auseinander, wo eigentlich Usters Zentrum sei. Für ihn ist der Fall klar: Das Zentrum ist der Bahnhof. 27000 Personen steigen täglich am Bahnhof Uster um, er sei damit der 23. grösste Bahnhof der Schweiz. «Das ist nicht einfach ein Bahnhöfli», betonte er.

 

Metzgerei Hotz investiert ins Stadtzentrum

Im Anschluss an den Zentrumsrundgang genossen die Anwesenden einen grosszügigen Apéro riche bei der am 6. August 2018 neu eröffneten Metzgerei Hotz, die mit dem Neubau an der Zürichstrasse 2 wesentlich mehr Platz zur Verfügung hat als vorher. Ernst Hotz, Metzgermeister in der 4. Generation, nutzte diese Gelegenheit für einen Rückblick auf die 140-jährige Geschichte seiner Metzgerei, die stets mit Uster verbunden war. Dass die Munis heute teilweise noch von den gleichen Bauernhöfen geholt werden, wie zu Grossvaters Zeiten, bezeugen vergilbte, handgeschriebene Kaufquittungen, die er den Anwesenden vorhielt. «Es wäre günstiger gewesen, den Neubau auf der grünen Wiese zu erstellen», so der Ustermer. Es sei ihm jedoch ein grosses Anliegen gewesen, in Usters Stadtzentrum heimisch zu bleiben. Man fühle sich dem Ustermer Gewerbe, dem Detailhandel, verpflichtet und möchte dem Trend des Versandhandels entgegnen, sagte Hotz jüngst dem «Uster Report». Worte wie Balsam auf die Seele der Ustermer Ambitionen auf ein attraktives Stadtzentrum.

 

Patrick Borer


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